Das Andere Buch über Indien,

weil Indien Anders ist.

Uwe Panten

Über den Autor

Uwe Panten, Jahrgang 1945.

 

Das Angebot, beruflich für über vier Jahre nach Indien zu gehen, überrascht ihn, aber er nimmt es an. Vorbereitungszeit in Deutschland: Über 15 Monate, davon allein neun Monate Sprachausbildung Hindi, zusammen mit seiner Ehefrau.

 

In Indien Teilnahme an einem hochkarätigen Jahreslehrgang mit Top-Vortragenden aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft;  dazu Mitarbeit in zahlreichen Seminaren zu innerindischen Spezial- und asienweiten Konfliktthemen.

 

Danach drei Jahre angefüllt mit Reisen bis in die entlegendsten Winkel von Indien, Kontakte mit allen Ebenen der indischen Gesellschaft. Unzählige Einzelgespräche, Vorträge,  Besprechungen, Verhandlungen, Absprachen und gesellschaftliche Veranstaltungen.

 

Näher kann man der Realität Indiens als Ausländer nicht kommen.

Bericht Weser Kurier / Verdener Nachrichten
von Marie Lührs · 02.06.2017

Ortsvorsteher: Uwe Panten ist viel herumgekommen,
in Neddenaverbergen hat er sein Zuhause gefunden

 

Von der Metropole aufs Dorf

 

Ein heimeliges Gefühl möchte der Ortsvorsteher Uwe Panten in den Menschen wecken, die sein Dorf passieren oder bereits dort leben. Helfen soll dabei die dörfliche Atmosphäre.

Neddenaverbergen.

USA, Norwegen, Indien, Rumänien und dann nach Neddenaverbergen – Uwe Panten ist gut herumgekommen. 40 Jahre lang war er Berufssoldat. Heute ist der 72-jährige Pensionär und seit sechs Jahren Ortsvorsteher in Neddenaverbergen. Das Ehrenamt hilft ihm, die Gehirnwindungen in Schwung zu halten, sagt Panten. Und außerdem mache ihm die Arbeit auch noch eine Menge Freude.

 

Sein aktuelles Projekt ist die Dorfstraße, die noch bis August erneuert wird. Zwar ist der Landkreis für die Bauarbeiten verantwortlich, doch an der Planung war auch der Ortsvorsteher mit einer kleinen Arbeitsgruppe beteiligt. Eine Chance, die eigentlich jeder Ort habe, sagt Panten, trotzdem werde sie selten genutzt.

 

Die Neddener haben sie ergriffen und eine detaillierte Wunschliste aufgestellt, die sich vor allem auf die Optik der Straße bezog. „Es sollte zu unserem Dorf passen“, erklärt Panten. Daher standen drei für den Ort typische Merkmale im Mittelpunkt: der Feldstein, aus dem viele alte Straßen gepflastert sind, das charakteristische Rot, dass sich in Backsteinen und Schindeln findet, und das Grün der Natur. In einem Konzeptpapier schrieben Panten und seine Mitstreiter nieder, was nun in weiten Teilen Realität wird.

 

Ursprünglich kommt Uwe Panten aus einer ganz anderen Ecke. In Paderborn kam er 1945 zur Welt, wuchs bei seinen Großeltern auf und verbrachte seine Jugend in Bonn. Die Bundeswehr brachte ihn nach dem Abitur nach Niedersachsen. „Früher bin ich an Nedden nur vorbeigefahren“, erinnert sich der Ortsvorsteher. Früher war vor gut 40 Jahren, als er noch in Dörverden stationiert war. Heute ist er mit dem Ort fest verwachsen. Seit gut zwölf Jahren lebt er mit seiner Frau in einem alten Bauernhaus. Erworben hatten sie es bereits Ende der Siebziger, erinnert sich Panten. Sechs Jahre lang wohnte er mit seiner Familie darin, ehe es ihn, seine Frau und die drei Töchter berufsbedingt in die weite Welt trieb. Doch nicht nur das Haus, das für die Jahre vermietet wurde, hielt die Verbindung zum Ort. Auch regelmäßige Besuche in Neddenaverbergen sicherten den Kontakt. Während der Auslandsaufenthalte konnte er sich außerdem häufig über Gäste aus dem 700-Seelen-Dorf freuen, erzählt der Weltenbummler.

 

Auf 16 Umzüge kann Uwe Panten inzwischen zurückblicken. Im Ort ist er heute wohlbekannt, vielleicht auch wegen seines exotischen Lebenslaufs, mutmaßt der ehemalige Leutnant. „Als wir hierher kamen, war natürlich alles fremd“, erinnert er sich. Als Schlüssel zur Gemeinschaft erwiesen sich Geburtstage, Schützenfeste, die eine oder andere Flasche Schnaps und der Ententanz, der damals en vogue war. „Wenn man mitmacht, ist das alles kein Problem“, stellt Panten heute fest.

Die enge Gemeinschaft und das Engagement für die Heimat sind es, die den Zugezogenen an Neddenaverbergen begeistern. Und dieser Enthusiasmus scheint ihn angesteckt zu haben. „Das, was wir im Dorf haben, möchten wir hervorheben“ ist Uwe Pantens Credo. Auch bei der Dorfstraße. Die bekomme nun eine extra helle Asphaltschicht, die an die alten Lehmwege erinnern soll. Der Rinnstein werde aus Feldsteinen gepflastert und für ein wenig mehr Grün werde auch Platz geschaffen.

 

Während die Straße im Bau ist, feilt der Hobbyjäger schon an weiteren Projekten. So soll dort, wo die Armsener Straße in die Neddener Dorfstraße mündet, künftig eine Bronze-Statue von Scheepers Vadder stehen. Der Landwirt sei in den 1930er-Jahren zum Motiv eines Fotografen geworden, erklärt Panten. Das Bild von Scheepers Vadder, der am Buernbrink sitzt und seine Sense schärft, hinge noch heute in vielen Häusern des Ortes. In Lebensgröße soll die Kultfigur an eben jener Ecke wieder auferstehen, angefertigt von einem Neddener Künstler. Bis es soweit ist, steht allerdings noch ein wenig Überzeugungsarbeit an. Und die sei auch der Mittelpunkt seiner Arbeit. „Man muss mit den Leuten reden“, stellt der Ortsvorsteher fest. Und das mache er gerne.

Foto: Björn Hake

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